Newsletter 11/2025
Ausgabe November 2025
Liebe Leser:innen,
traditionell überschlagen sich zum Jahresende die Ereignisse. An dem Spruch „Weihnachten kommt immer so überraschend“ ist schon etwas dran. So viel, das wir vorher noch erledigen wollen im ablaufenden Jahr. Andererseits ist es doch gerade die Weihnachtszeit, die wir wiederum in Ruhe und „entschleunigt“ verbringen möchten. Ein echter Zielkonflikt. Mein Tipp dazu: Lassen Sie auch mal fünfe gerade sein; so manches, was auf den ersten Blick noch groß und wichtig erscheint, wird bei genauer Betrachtung doch nichtig und klein.
Richtig großen Wirbel erzeugt hat der am 12. Oktober erfolgreich durchgeführte Zukunftsentscheid. Doch nachdem sich der Pulverdampf des Wahlkampfes gelegt hat, wird deutlich: Wir wohnen immer noch in derselben Stadt, die Sonne geht immer noch im Osten auf und das Leben geht weiter. Natürlich nun mit einer veränderten Priorität hinsichtlich des Ziels, bis 2040 klimaneutral zu werden. Das gefällt immer noch nicht jedem, kommt aber am Ende uns Menschen zugute, vor allem den mietenden Menschen. Denn wer zur Miete wohnt, profitiert davon, in einer sanierten und klimaneutral beheizten Wohnung zu leben – je eher, desto mehr! Zudem schützt das Gesetz vor zu hohen Mieten. Die steigen ja sowieso auch ohne, dass an der Wohnung irgendetwas verbessert wird.
Dass Investitionen in die Bausubstanz immer denjenigen zugutekommen, die in der Wohnung leben, nicht aber zwingend den Eigentümer:innen, bringt deren Lobby nach wie vor auf die sprichwörtlichen Bäume. Mit Schaum vor dem Mund wird die demokratische Entscheidung delegitimiert, weil ja nur „wenige“ Hamburger:innen abgestimmt hätten und noch weniger mit Ja. Das Schreckgespenst explodierender Mietpreise wird weiter beschworen und es soll Anträge geben in der Bürgerschaft, die Klimaschutzgesetzänderung rückgängig zu machen. Nicht von der SPD, wohlgemerkt, die sich daran macht, gemeinsam mit ihrer grünen Koalitionspartnerin zu klären, ob und wie wir ans 2040-Ziel kommen. Es gibt da zwei Herausforderungen: Fachkräfte, die den Umbau machen und Geld, um ihn zu bezahlen. Beides ist lösbar. Dänemark hat freie Kapazitäten an Fernwärmefachkräften, zum Beispiel. Und als 2008 die Banken gerettet werden mussten, gab es auch plötzlich jede Menge Geld. Wo ein Wille ist, Sie kennen den Rest. Bleiben Sie also zuversichtlich und gelassen und genießen Sie die vorweihnachtliche Zeit!
Lassen Sie sich nun wie immer mit diesem Newsletter über unsere Tätigkeit und die Entwicklung in Rechtsprechung und Wohnungspolitik informieren. Verschaffen Sie sich mit unserer Rubrik zur Pressearbeit einen Überblick über unser Wirken. Seien Sie eingeladen, uns und unsere Pressearbeit zu unterstützen, Feedback zu geben und natürlich auch unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn: UNSER RAT ZÄHLT!
Dr. Rolf Bosse
Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg
P.S. Besuchen Sie uns auf Facebook! Auf unserer Facebook-Seite versorgen wir Sie täglich mit aktuellen Informationen rund ums Mieten und Wohnen.