Neuer Mietenspiegel: Stärkerer Anstieg als Lebenshaltungskosten
Der Mieterverein zu Hamburg sieht sich durch den soeben erschienenen Mietenspiegel 2009 in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Mieten in Hamburg weiter steigen, in 2 Jahren um 3,6 Prozent. Vor allem für preiswerte Wohnungen wird es teilweise fühlbare Erhöhungen geben. Die relativ geringe Steigerung der Hamburger Durchschnittsmiete gegenüber dem Mietenspiegel 2007 liegt mit daran, dass es bei der Neuvermietung von ohnehin schon teuren Wohnungen nicht mehr viel Spielraum nach oben gibt.
Der Mieterverein zu Hamburg befürchtet daher, dass der Aufwärts-Trend bei den Mieten weiter anhalten wird. Vereinsvorsitzender Dr. Eckard Pahlke:
„Diese Mietenentwicklung bestätigt unseren Standpunkt, dass das Wohnungsangebot in Hamburg nach wie vor nicht ausgeglichen ist. Im Rahmen des Projekts Wachsende Stadt muss der Wohnungs-Neubau forciert werden.“
Die derzeitigen Neubauzahlen (2007: 3.173 Wohnungen, 1.105 weniger als in 2006, davon nur ein kleiner Teil im Geschosswohnungsbau) sind nach wie vor bei weitem nicht ausreichend, um insbesondere die Nachfrage nach bezahlbaren familiengerechten Mietwohnungen zu decken. Das gilt umso mehr, als die Bevölkerungszahl in den letzten beiden Jahren um ca. 25.000 zugenommen hat. Diese Menschen benötigen bezahlbaren Wohnraum. Der Mieterverein zu Hamburg hält den Bau von jährlich 8.000 neuen Wohnungen für erforderlich. Anders als bisher müsse ein Großteil der Mittel in die Förderung von Sozialwohnungen investiert werden.
Da die Mietsteigerungen wesentlich durch die hohen Neuvermietungsmieten bestimmt werden – derzeit über 10 € pro qm/mtl. – fordert der Mieterverein, dass bei Neuabschluss die Mieten nicht mehr als 20 Prozent über den Mietenspiegelwerten liegen dürfen.
Weiterhin fordert der Mieterverein, die Miethöchstwerte für die Empfänger von Hartz IV-Leistungen zu aktualisieren. Pahlke:
„Wir erwarten, dass das zügig zum Jahresanfang 2010 geschieht und nicht erst mit monate- oder jahrelanger Verzögerung.“